Märkische Allgemeine Zeitung 2015
(Stand: 16.03.2017)
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Märkische Allgemeine Zeitung 2015
10./11.01.2015
Bürger will Gebührenbescheid nicht hinnehmen
Hansgeorg Duschek verlangt den Nachweis, dass vor seinem Haus in Bredow tatsächlich gereinigt und Schnee geräumt wurde
Von Andreas Kaatz
Bredow/Brieselang -
Hansgeorg Duschek kann sich noch immer nicht beruhigen. Am 22. Dezember
vergangenen Jahres hatte die Familie aus Bredow einen Abgabebescheid der Gemeindeverwaltung im Briefkasten. Darin wird sie - wie auch andere Bewohner von Brieselang -
zur Zahlung der Straßenreinigungs- und Wintergebühren aufgefordert, rückwirkend bis 2010. Die Summe beläuft sich im Fall der Duscheks auf 143,84
Euro.
"Das ist an Dreistigkeit nicht zu toppen.", echauffiert sich Duschek. Und bezieht dies nicht nur darauf, dass das Schreiben kurz vor Weihnachten eingetroffen ist. Er behauptet,
dass zumindest vor seinem Grundstück nichts getan worden ist - weder im Sommer noch im Winter. "Die Fahrzeuge der Autobahnmeisterei nehmen am Ortsausgang das
Schild hoch und erst am Ausgang wieder herunter", meint er. Vor dem Grundstück hätten er und seine Frau immer allein den Schnee geräumt.
Der Bredower will nur zahlen, wenn er eine detaillierte Aufstellung für jeden Monat erhält, in der steht, wann was geräumt worden ist und wann es durch wen
von der Gemeindeverwaltung kontrolliert worden ist. "Sonst werde ich nichts bezahlen", sagt Duschek bestimmt, der sich gewünscht hätte, dass die Gemeinde die
Bürger vorher informiert hätte. Mittlerweile hat er seinen Widerspruch abgegeben.
Büürgermeister Wilhelm Garn hält es zumindest für ausgeschlossen, dass kein Winterdienst vor Duscheks Haustür an der Oranienburger Straße
erfolgt ist. "Die Hauptstraßen werden von der HAW geräumt. Wenn jemand behauptet, es wurde nicht geräumt, ist dies schlichtweg falsch", so Garn. Zudem sei
es doch logisch, dass die Hauptverbindung zwischen der Autobahnanschlussstelle Falkensee und der B5 vom Schnee befreit werden muss. Sonst hätten sich sicherlich
schon sehr viele Leute beschwert. Er räumt nur ein, dass es mal Huddeleien in Bredow-Vorwerk gegeben hat. Dabei handle es sich aber nicht um eine Hauptstraße.
Wenn sie mit dem Bescheid nicht einverstanden sind, sollen die Bürger Widerspruch einlegen, rät Garn. In dem Zusammenhang könnten sie dann auch einen
Antrag auf Einsicht in die Protokolle stellen, müssten dann aber auch sagen, um welche Protokolle es genau geht. Dass bis 2010 rückwirkend bezahlt werden muss,
begründet der Bürgermeister damit, dass die Satzung fünfmal geändert wurde, und man erst stabile Verhältnisse haben wollte. Und nun seien erst
einmal all jene Bescheide rausgeschickt worden, bei denen eine Verjährung drohte.
Er sieht es zudem nicht so, dass die Gemeinde die Bürger vorher hätte informieren müssen. "Man kann im Amtsblatt nachlesen, welche Straße von der
Gemeinde gereinigt wird. Und dann kann der entsprechende Bürger auch damit rechnen, so dass er einen Bescheid erhält", so Garn.
10.02.2015
Hochstand abgebrannt
Bredow - Ein Jägerhochstand ist am frühen Montagmorgen [09.02.] an der Landesstraße L 161 zwischen Vorwerk Glien und Bredow-Vorwerk
abgebrannt. Als die Polizei am Brandort eintraf, hatte die
Feuerwehr Bredow den Hochsitz
bereits gelöscht. Zur Brandursache gibt es noch keine Aussage.
23.02.2015
Die erfolgreichsten Athleten
Die Plätze eins bis drei auf Kreis- und Landesebene
Landesebene
2. Terry Wallstab, SG Brieselang, Kickboxen, Trainer Dominique Pieczinski.
02.03.2015
Einbrüche in Bredow und Falkensee
Havelland - Geld, Zigaretten und Parfüm wurden am Sonnabend [28.02.] aus einem Wohnhaus in Bredow gestohlen.
Unbekannte Täter waren in das Innere eines Wohnhauses gelangt. ...
01.04.2015 - Seite 7
Kupferrohre gestohlen
Brieselang - Unbekannte haben am Montag [30.03.] Toilettencontainer in Bredow-Vorwerk (Gemeinde Brieselang) aufgebrochen. Sie stahlen aus den Containern die
Kupferrohre. Polizeibeamte sicherten Spuren. Die Schadenshöhe konnte noch nicht beziffert werden.
30.04./01.05.:
Bredower tanzen heute in den Mai. Eintritt 2 Euro.
18.05.2015 - Seite 7
Optimistisch durchs Leben
Helene und
Günther Grünefeld in Bredow sind 60 Jahre miteinander verheiratet.
Von Andreas Kaatz
Bredow - Günther Grünefeld hatte schon längere Zeit ein Auge
auf Helene geworfen, die 1945 mit dem Flüchtlingstreck nach Bredow gekommen war. Als er dann mitbekam, dass ein Fremder sie
zu einer Motorradfahrt einlud, sagte er kurz entschlossen: "Sie fährt nicht mit, das ist meine Freundin" - und
überraschte damit auch Helene, denn ein Paar waren sie bisher nicht. Das war 1953.
"Ich wollte erst nicht, aber er hat nicht nachgelassen", sagt die 85-Jährige, die heute liebevoll Tante Lene genannt wird,
schmunzelnd. Mittlerweile sind sie 60 Jahre erheiratet, haben ihre diamantene Hochzeit gefeiert. Sie haben sechs Enkel, zwei
Urenkel, der dritte Urenkel ist unterwegs. "Alle Enkel sind etwas geworden, haben studiert",
sagt der 84-jährige Günther Grünefeld stolz.
Er war eines von mehreren Kindern der Gastwirtsfamilie Grünefeld in Bredow. In einer kleinen Wohnung über der Gaststätte
haben er und seine junge Frau damals die ersten zehn Jahre nach der Hochzeit gewohnt. 1965 kauften sie ein
Haus im Ort, in dem sie bis heute leben.
Sohn
Eberhard wurde 1955 geboren, Tochter
Heidrun folgte fünf Jahre später. Beruflich war Helene Grünefeld
viele Jahre in der Krippe des Ortes tätig, die im ehemaligen Schloss derer von Bredow untergebracht war. Dort war sie
"Mädchen für alles", machte sauber und betreute auch mal die Kinder. Ihr Mann arbeitete in der Melioration. erst mähte er
Gräben, "und dann habe ich den Bagger gefahren", sagte er. Kurz nach der Wende war für beide Schluss mit dem Berufsleben,
das Rentendasein begann.
Fortan kümmerten sie sich noch mehr als bisher um den Garten. Schließlich wollten 1600 Quadratmeter bestellt werden.
Jahr für Jahr wurden Kartoffeln angebaut, Rüben, Gurken oder Erdbeeren. Bis voriges Jahr haben sie noch regelmäßig eingeweckt,
nun allerdings ist es ihnen zu schwer. Aus dem gleichen Grund musste sich Helene Grünefeld jetzt auch schweren Herzens von
ihren geliebten Blumen trennen, die sie früher mit viel Akribie am Haus gepflanzt und gehegt hat. "Bis 80 habe ich noch alles
gemacht, aber jetzt geht es nicht mehr so richtig", sagt die Bredowerin.
Die Familie stand bei den Eheleuten immer im Mittelpunkt und vor allem Tante Lene pflegte deren Zusammenhalt. Ihr
Gerechtigkeitssinn trug ihr viele Sympathien ein, als Gesprächspartnerin war und ist sie bei Kindern, Schwiegerkindern und
Enkeln beliebt. Zeitlebens richtete sie sich nach dem Sprichwort "tue recht und scheue niemand". Die Eheleute mussten aber
auch manchen Schicksalsschlag verkraften, wobei dann Ehemann Günther, der für seinen grenzenlosen Optimismus bekannt ist, der
Stärkere von beiden war, wie sie sagt. Meinungsverschiedenheiten gab es auch bei ihnen. "Aber wir haben uns nichts
übelgenommen. Wenn wir schlafen gegangen sind, haben wir uns gute Nacht gesagt", erzählt Helene Grünefeld - und fügt hinzu:
"Wir sind glücklich, dass wir uns jeden Tag noch haben."
26.06.2015
Frau schrie Einbrecher in die Flucht
Bredow - Eine 50 Jahre alte Eigenheimbesitzerin hat am Mittwochmorgen [24.06.] in Bredow einen Einbrecher überrascht.
Die Frau hatte häusliche Tätigkeiten verrichtet, als sie plötzlich in ihrem Schlafzimmer einem wildfremden Mann gegenüber stand.
Die Frau fing an zu schreien, woraufhin der Unbekannte durch ein Fenster ohne Beute flüchtete. Der Mann soll 30 bis 50 Jahre
alt, etwa 1,70 Meter groß sein. Er hatte kurze schwarze Haare und war mit einem beigefarbenen T-Shirt und einer schwarzen
Latzhose bekleidet. Ermittlungen ergaben, dass zu dieser Zeit in der Nähe des Tatortes ein dunkelgrauer Alpha Romeo mit Fließheck
parkte, der dort nicht hingehört. Im Fahrzeug befanden sich vier Personen, wobei die Beschreibung der Geschädigten mit einem der
Männer übereinstimmte.
02.07.:
Meditation mit Hengsten
Elvira Hagen bietet in Bredow Meditationen mit speziell ausgebildeten
Kaltbluthengsten an. Dabei können Interessenten in einem
offenen Stall auf besondere Art und Weise entspannen und sich wohl fühlen.
Bredow. Die Augen sind geschlossen. Nur die Ohren nehmen wahr, was in der Umgebung passiert. Ständig raschelt Heu, hin und wieder ist
das Schnauben eines Pferdes zu hören oder das malmende Geräusch, wenn ein mächtiges Gebiss Halme zerkleinert. Dazwischen die
beruhigenden Worte von Elvira Hagen. Sie nimmt die Teilnehmer der Meditation mit auf eine Reise zu einem von ihnen selbst
gewählten Ort, weg von der Hektik des Alltags. Wenn sich dann die Augen wieder öffnen, blickt man auf die kraftvollen
Kaltbluthengste vor sich, die in dem offenen Stall gesenkten Kopfes Heu fressen - scheinbar unbeeindruckt von den vielen
Zweibeinern auf ihren Stühlen.
Heilpraktikerin Elvira Hagen hat wieder zur Meditation mit speziell ausgebildeten Kaltbluthengsten auf die Stutenmilchfarm in
Bredow eingeladen. Regelmäßig einmal im Monat können dort Interessenten Hektik, Stress oder auch Frust hinter sich lassen.
Zehn Kaltbluthengste helfen ihnen dabei - allein mit ihrer Anwesenheit, ihrer Ausstrahlung. Ausgebildet hat sie Elvira Hagen
selbst. "Die Tiere wurden auf dem Hof geboren und ich war bei allen Geburten dabei, habe sie großgezogen", sagt sie über ihre
Hengste, die von klein auf in der Gruppe leben. So wie auch Navajo. "Das ist der Chef hier", weist sie stolz auf eines der
Tiere mit mächtiger Mähne. Wie seine Mitstreiter wurde Navajo nie geritten oder vor einen Wagen gespannt, ist auch nicht beschlagen.
Seit neun Jahren bietet Elvira Hagen diese spezielle Form der Meditation an. "Wir hatten auch vorher schon öfter Reisegruppen,
die auf den Hof kamen. Manche Teilnehmer meinten, dass sie in der Nähe der Tiere besser atmen konnten oder dass sie sich
einfach wohler fühlten. Da habe ich erst gemerkt, was wir für Schätze hier haben", sagt sie mit Blick auf ihre Pferde, von
denen es derzeit insgesamt 27 auf dem Hof gibt.
Aus dem ganzen Bundesgebiet kommen Interessenten, um an Meditationen teilzunehmen. Vor allem Frauen nutzen das Angebot, so
wie Claudia Matzanke. Die Radiologieassistentin hatte vor etwa fünf Jahren davon erfahren und möchte es nicht mehr missen.
"Als ich heute während der Arbeit mal kurz Zeit hatte, dachte ich an den geplanten Ausflug zur Stutenmilchfarm und hatte schon
gute Laune", sagt sie. "Die Meditation holt einen gut herunter, bringt mich zur Ruhe." Ähnlich geht es Daniela Enners.
Die Beraterin im Gesundheitsbereich hatte noch nie ein Pferd angefasst, bevor sie zur Stutenmilchfarm kam. "Den Respekt vor
den Tieren habe ich noch heute. Aber von Anfang an war ich von ihnen fasziniert, auch von der Atmosphäre im Stall, vom Geruch
dort", sagt sie. Hannelore Schild-Vogel fügt hinzu: "Die Pferde helfen uns, dass wir uns auf unseren Kern besinnen können."
Nicht umsonst werden Pferde auch die Delfine des Nordens genannt, wie Elvira Hagen meint. "So hektisch, wie manche Menschen
hierher kommen, so hektisch sind dann in den ersten zehn Minuten auch die Pferde", sagt sie. Aber sie helfen dann, dass die
Leute entspannen können. "Die Tiere können in ihre Seele hineinblicken", sagt sie. Das hilft auch bei der Einzeltherapie,
etwa um Entwicklungsstörungen bei Kindern zu beseitigen, Mobbingopfer zu unterstützen oder Trauerarbeit zu leisten.
"Die Menschen können leichter über etwas sprechen, wenn die Tiere dabei sind."
Von Andreas Kaatz
10.07.:
Feuerwehrtag zum 105. Geburtstag. 10 - 14 Uhr auf dem Bolzplatz. Wilhelm Garn übergibt ein neues Mannschaftstransportfahrzeug
an die Wehr. (
weiterlesen)
30.07. Seite 7:
Rasentraktor gestohlen
Brieselang - Unbekannte haben sich Zutritt zu einem Brieselanger Firmengelände im Vorwerk Bredow verschafft. Sie
durchtrennten einen Zaun und entwendeten einen Rasentraktor. Der Diebstahl wurde am Dienstagnachmittag [28.07.} bemerkt.
10.08.2015 - Seite 7
Ackerfläche stand in Brand
Bredow / Zeestow - Vier Hektar Ackerfläche, mehr als 5
Fußballfelder, haben am Samstagnachmittag (08.08.)
entlang der Straße von Bredow nach Zeestow in Brand gestanden. Auf Grund des starken Winds griff das Feuer auch auf ein kleines angrenzendes Waldstück sowie
auf ein unbewohntes Grundstück mit altem Bauernhaus und einem Schuppen mit einigen alten Fahrzeugen über, die ebenfalls beschädigt wurden. Personen
befanden sich zum Zeitpunkt des Brands nicht auf dem Gelände. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute der Wehren in Brieselang, Priort, Wustermark und Falkensee mit
einem Dutzend Fahrzeuge fast fünf Stunden im Einsatz. Am Sonntag mussten sie jedoch erneut ausrücken, weil das Feuer noch einmal aufgeflammt war. Drei
Feuerwehrleute waren verletzt, sie hatten Kreislaufprobleme wegen der hohen Temperaturen.
Bredower Feuerwehr
12.08.2015 - Seite 12
Der große Brand
Im August 1859 wurde Bredow von einem Feuer heimgesucht. (Teil I)
von Iris Kiesel und Gerd-Christian Treutler
...
26.08.2015 - Seite 11
Fast das ganze Dorf lag in Asche
Der große Brand (Teil II und Schluss): Im August 1859 wurde Bredow von einem verheerenden Feuer heimgesucht. Die Schäden waren
immens.
von Iris Kiesel und Gerd-Christian Treutler
...
31.08.2015 - Seite 9
Traktorenumzug zum Erntefest
...
07.09.2015 - Seite 21
Dreimal gefahren, weil's so schön war.
Bredower ließen sich beim Erntefest vom Regen nicht erschüttern. 25 geschmückte Fahrzeuge unterwegs.
Von Wolfgang Balzer
Bredow - Schon lange vor der Eröffnung des Bredower Erntefestes Waren die besten Zuschauerplätze besetzt. Gut 300 Bredower und Gäste
warteten am Sonnabend gespannt, was der Förderverein der Kita "Bredower Landmäuse", der gemeinsam mit den Erzieherinnen Veranstalter des diesjährigen
Festes war, auf die Beine stellt.
"Traktorenumzug" stand ganz lapidar im Programm. Zu sehen bekamen die Besucher ein Feuerwerk der Ideen, wie man Erntewagen schmücken kann. 25 Fahrzeuge, mal
mit drei, mal mit 120 PS angetrieben, rollten durchs Dorf. Aber längst nicht nur Traktoren. Unterwegs waren auch ein geschmückter Trabant Kübel und ein
Moped, das einen Hänger mit Mini-See, Angler und diversen Fischen an der Angel zog. "Resi, ick hol dir mit a Traktor ab" stand an der Kühlerhaube eines anderen
Gefährts. Das allerdings recht komfortabel - am Haken hing eine Kutsche. Dem Spaß setzte Landfrau
Simone
Dekarz, hauptberuflich Kita-Leiterin, mit launigen Sprüchen bei der Vorstellung der Fahrzeuge die Krone auf. Und weil alles schön war, zog der bunte Zug gleich
dreimal an den Zuschauern vorbei. Dabei waren auch Teilnehmer unter anderem aus Groß Behnitz und Brieselang.
Auf dem Festgelände dagegen ging es noch sehr ruhig zu. Der heftige Wind trug den Duft des auf dem Spieß drehenden Schweins über die Bankreihen. Die in
luftiger Höhe angebrachte Erntekrone schwankte bedenklich. Das Bild änderte sich allerdings schlagartig nach dem Traktorenumzug. Die erste Schlange vor der
Eintrittskasse, die zweite kurz darauf am Kuchenbuffett. Letzteres glich mit den Kuchen und Torten, auf mehreren Metern in Doppelreihe, eher dem Ergebnis eines
Backwettbewerbes. Die Bredower, natürlich auch die Eltern der "Landmäuse", hatten alles gespendet.
Sieglinde
Haas, seit 44 Jahren in der Kita Erzieherin und gerade mit dem Waffeleisen beschäftigt, freute sich gleichermaßen über die Schlange vor und die Vielfalt auf
dem Buffett. "Die Einnahmen werden für ein Bodentrampolin für die Kita angespart", sagt sie.
Derweil stand die Bühne im Zeichen einer Krönungszeremonie. Die scheidende Erntekönigin
Julia Franke
überreichte die Krone an
Jennifer Maguhn (20). Klar sei sie stolz auf das Ehrenamt, sagte die Neue und rief den
Gästen zu: "Lasst uns feiern!". Brieselangs Bürgermeister Wilhelm Garn (CDU) lobte die Initiative der Kita und ihres Fördervereins. Die Vorbereitung sei eine
"brutale Tortur" meinte er, aber gut für das Dorf. Inzwischen hatten sich die mehrere hundert Plätze in den Zelten gefüllt. "Das war ein sehr schöner und
bunter Festumzug", meinte Liane Hapke aus Nauen. Sie komme immer zu den Bredower Erntefesten. Nur 2014 nicht, denn da war das Fest ausgefallen, weil kein Verein die
Verantwortung übernehmen wollte. Dieses Jahr machte es der Kita-Förderverein. Simone Dekarz freute sich über das Echo der Bredower. "Machen wir
nächstes Jahr bestimmt wieder", versicherte sie.
Online
16.09.2015 - Seite 19
Ein neuer Treffpunkt in der Mitte von Bredow
Gemeinde Brieselang möchte das Gelände an den ehemaligen Schloßflügeln entwickeln
von Andreas Kaatz
Bredow - Was künftig mit dem Gelände an den alten Schloßflügeln passieren könnte, davon hat
Erhard Moebes schon recht gute Vorstellungen. "Auf dem Hof könnte ein
Café entstehen. Auch Musikkonzerte sind dort denkbar", sagt der Bredower Ortsversteher. Und falls in einem der
Schlossflügel vielleicht später auch mal Ehen geschlossen werden, könnten auf dem Hof sogar Hochzeitsfeiern
stattfinden. Mit der großen Eiche in der Mitte wäre es ein lauschiger Platz, der zum Dorfteich hin geöffnet
und eventuell sogar mittels Laubengängen verbunden wird.
"Man kann mit etwas Fantasie schon etwas aus dem Gebäude machen", ist Moebes überzeugt. "Es soll ein Zentrum entstehen,
wo die Dorfgemeinschaft sich trifft." Doch momentan ist das ehemalige Gutshaus-Areal derer von Bredow, das jetzt der Gemeinde
Brieselang gehört, davon noch weit entfernt. Demnächst müssen erst einmal die Planer ran, um für das
Gelände eine Nutzungskonzeption zu entwickeln.
Geht es nach den Bredowern, sollte dies lieber heute als morgen geschehen. Denn die Bedingungen im jetzigen Dorfgemeinschaftshaus
in der Oranienburger Starße 16 lassen schon seit Langem zu wünschen übrig. "Wir haben dort nicht nur
Platzprobleme, sonder das Haus ist auch in einem sehr schlechten Zustand. Es gibt Nässeprobleme, Risse sind vorhanden"
sagt Erhard Moebes. Momentan nutzen der Jugendklub und die Feuerwehr das Gebäude, im Erdgeschoss gibt es einen
Dorfgemeinschaftsraum. Das Gebäude müsste grundsaniert werden, doch das kostet viel Geld. Und so entstand die
Überlegung, das Haus aufzugeben und auf das Gelände der Schlossflügel zu ziehen. Diese beiden Gebäude
müssten allerdings auch erst einmal auf Vordermann gebracht werden. Bis auf eine Wohnung sind sie leegezogen. Eine
Sanierung ist unumgänglich, zumal die Rekonstruktion in den 90er-Jahren teilweise auch nicht fachgerecht gewesen sein soll.
Wie es auf dem Areal künftig konkret aussehen und was mit der alten Remise geschehen soll, müssen nun die Planungen
ergeben. "Wir sind noch in der Nachdenkphase", sagt Ortsvorsteher Moebes. Möglich sei ein Neubau für die Feuerwehr,
aber nur zur Unterbringung der Technik. Die Sozialräume für die Brandbekämpfer sollen in die Schlossflügel,
ebenso wie der Jugendklub und vielleicht auch eine Außenstelle des Standesamtes. Ein Raum zum Feiern für die
Gemeinde ist auch eingeplant.
Die Bredower wünschen sich zudem, dass endlich wieder der Bereich zwischen den beiden Flügeln geschlossen wird.
"Die Gestaltung sollte sich an den historischen Vorgängerbau anlehnen", sagt Erhard Moebes. "Wir wollen, dass es wieder
als Ensemble erkennbar ist."
Auch für die Bredower Feuerwehr würde sich mit dem Umzug viel verbessern. "Es wurde schon vor Jahren festgestellt,
dass die Unterbringung am jetzigen Standort
in jeglicher Hinsicht unzureichend ist", sagt Gemeindewehrführer Marco Robitzsch. Seit Langem such man nach einer
Lösung, die aber meist viel Geld kosten würde. Für einen Anbau indes wäre ohnehin kein Platz am jetzigen
Dorfgemeinschaftshaus. Am neuen Standort könnte man hingegen neu bauen. "Wir brauchen nur eine Garage, wo zwei Fahrzeuge
drin stehen, kein aufwändiges Gerätehaus", so Marco Robitzsch. Derzeit ist das zweite Feuerwehrfahrzeug in einem
baufälligen Stall auf dem früheren Gutsareal untergebracht.
Yvonne Kahrmann (39):
"Es fehlt der Lebensmittelladen. Die Leute müssen immer in einen anderen Ort zum Einkaufen fahren. Ältere Menschen
haben es da schwer."
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Friedhelm Cichowlas (61):
"Es wäre schön, wenn man das Schloss wiederbelebt. Es würde dem Ort sehr gut tun, der Bedarf nach
gesellschaflichem Leben ist da."
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Anja Lange (25):
"Mir gefällt es in Bredow, weil es sehr kinderfreundlich ist. Es gibt genug Spielplätze, es ist sehr idyllisch.
Aber es fehlt an Mietwohnungen."
|
17.12.2015 - Seite 10
Trainingshalle Marke Eigenbau
In diesem Artikel von Luisa Müller wird über die Abteilung Kickboxen der SG Brieselang berichtet.
Die Bredowerin
Sylva Wallstab ist Jugendwartin des Vereins.
Terry Wallstab errang einen 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften.
[Dominique Pieczinski | Christian Schulze | Dietmar Pieczinski | Barbara Kozok | Heiko Latocha | Alexandra Latocha |
Adrian Latocha | Maik Barutzki]
23.12.2015
Wo mehr Schafe als Menschen wohnen
In Bredow, dem kleinen Ortsteil von Brieselang, gibt es eine ganz besondere Gemeinschaft - und oft war das Dorf schon Drehort
von Christian Flechtner
Bredow. Otto Sander war schon hier. Und Ben Becker. Auch Schauspieler Otfried Fischer ging hier ein und aus. Denn das kleine
Örtchen Bredow im Havelland, heute ein Ortsteil von Brieselang, diente bereits viermal als Drehort für verschiedene Fernsehfilme,
darunter Filme der Reihe Polizeiruf 110 wie "
Totes Gleis" oder
"
Das Wunder von Wustermark" und
"
Dettmanns weite Welt"
mit Katharina und Anna Thalbach. Aber auch die Folge "
Heiliger Birnbaum" der
Serie "Pfarrer Braun" ist hier entstanden.
"Unser Dorf hat dadurch einige Berühmtheit erlangt", sagt Ortsvorsteher
Erhard Moebes und zieht bedächtig an seiner Tabakpfeife. Sonst sei es aber
eher ruhig. Alles beschaulich und klein. Das bestätigt auch der Ortschronist
Klaus-Peter Fitzner.
Die Bäckerei von
Roberto Eue gibt es nicht mehr, und auch der
Bahnhof ist seit 1992 nicht mehr in Betrieb. Auch eine Schule gibt es nicht mehr.
Und dem
Schloss fehlt das Mittelteil. "Wir planen jedoch, das alte Gutshaus als
Gemeindehaus wieder aufzubauen", sagt Moebes. Das Dorf, das im Jahr 2008 seinen 800-jährigen Geburtstag feierte, könnte
sicher einige Geschichten erzählen. Zum Beispiel über die furchtbare Feuersbrunst, die am 4. August 1859 hier wütete und fast
das ganze Dorf samt Kirche in Brand setzte:
Pastor Lehmann berichtete darüber im Anhang seines Kirchenbuches:
"Am 4.August (Donnerstag) mittags ein Uhr brach neben dem Pfarrgehöft im Wohnhause des Kossäten
Ebel Feuer aus, dessen Ursache nicht ermittelt worden ist. Von dem starken
Wind wurden die Flammen rasch weitergetragen. Es brannten nieder: Kirche und Turm, die Pfarrscheune, vom Rittergut fünf Häuser,
drei Scheunen, fünf Viehställe, fünf Bauerngehöfte, ferner die Gehöfte von zehn Kossäten, vier Großbüdnern, sechs Büdnern,
zwei Gemeindefamilienhäuser von je zwölf und vier Familien und das Gemeindehaus."
Die Kirche wurde später wieder aufgebaut - unweit des Dorfteichs. "Von solchen Teichen gab es hier einmal 22 Stück", weiß
Ortschronist Fitzner. "Man hat in diesen Teichen Blutegel gezüchtet - was ein schwieriges Unterfangen vor allem ausländischer
Blutegelarten war", fügt er hinzu.
Obwohl Bredow nur langsam wächst, ist Leben im Ort: Die 57 Mädchen und Jungen der Kita "Bredower Landmäuse" in der
Ringstraße 14 toben mit lautem Gekreische im Kita-Garten, und im Gasthaus wird zu Mittag gegessen. Regelmäßig trainiert der
Bredower SV 47 auf dem Fußballplatz und kickt, schießt und kämpft um Tore in der 2. Kreisklasse.
Regelmäßig im Jahr finden Veranstaltungen statt, zum Beispiel das Bredower Teichfest im Frühjahr mit Neptun und Teichfee.
Oder das große Erntefest. Und natürlich treffen sich die Bredower auch regelmäßig zu Rommee und Skat.
Das Dorf hat sogar seinen eigenen Fanshop von A wie Aufkleber "Ich bin ein Bredower" bis hin zum Taler "1 Brede" und einer
800-Jahr-Gedenkmünze.
Ob Bredow nach einem uralten Adelsgeschlecht benannt wurde oder die Familie von Bredow sich nach dem Dorf benannte,
ist bis heute ungeklärt. "Allerdings ist die Familie von Bredow bis heute mit dem Ort verbunden. Vor etwa vier Wochen hat der
Urenkel der Gutsherrenfamilie der heute in Kanada lebt, hier geheiratet.
"Heute wohnen hier mehr Schafe als Menschen", sagt er. Mehr als doppelt so viele, wenn man die rund 1500 wollenen, blökenden
Vierbeiner mit den etwa 650 zweibeinigen Bewohnern vergleicht. "Es ist eben wirklich ein Dorf, und hier wird auch noch richtig
Landwirtschaft betrieben", sagt Moebes. Der Schäfer
Schulz ist hier
ansässig, die Rinderzucht, der Agrarbetrieb für Feldfrüchte und der Reithof
Pademann [Pardemann].
Und es gibt die Stutenmilchfarm "Grüne Oase", auf der Geschäftsführerin
Elvira Hagen, die auch gleichzeitig Heilpraktikerin ist, eine ganz besondere
Farm geschaffen hat: "Es ist eine Farm mit Charme, die Menschen auf dem Weg zu einem gesunden und erfüllten Leben mit Rat und
Tat zur Seite steht", sagt sie. "Um das körperliche und seelische Gleichgewicht ins Lot zu bringen, stehen hier Angebote der
Naturheilpraxis, Therapiehengste, Stutenmilch, Naturkosmetik und Seminare zur Verfügung", fügt Elvira Hagen hinzu.
© 2002 by Klaus-Peter Fitzner webmaster (at) 14641-bredow.de