Wappen der Gemeinde Bredow
Lagerbuch
(Stand: 13.02.2016)

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In diesem Landbuche findet sich folgende Notiz: (den folgenden lateinischen Originaltext lasse ich aus und gebe die Übersetzung wieder) "In Bredow sind 56 Hufen, davon hat der Pfarrer 3. Jene von Bredow haben bei ihrem Hofe 10. Als Pacht gibt je Hufe 12 Wispel Roggen, 6 Scheffel Gerste, ½ Wispel Hafer. Als Zins gibt jede Hufe 3 Schilling. Als Bede (Landabgabe) gibt jede 10 Schilling, 1 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Gerste, 1 Scheffel Hafer. Es sind 26 Kossäten, wovon 3 wüste, sollen im Ganzen geben 4 Schock und 3 Pfund. Der Krug 1 Pfund und 1 Pfund Pfeffer. Die Bürger in Berlin Namens Ryken haben 5 Fructum (Gewinn) von Matthias von Bredow in Pfand. Die Kornpacht, den Zins, die Bede (Landabgabe), obere (oder auch hohe Gerichtsbarkeit, bzw. Blutgerichtsbarkeit) und niedere Gerichtsbarkeit, Spann- und Wagendienste und Patronatsrecht (Schirmherrschaft) haben die Genannten von Bredow seit alten Zeiten."

In dem Land und Schoßregister 1451, welches Kurfürst Friedrich II. von seinen Schreibern Henrich Schultenholtz, Ulrich Kuchenmeister und Petrus Pletz anfertigen ließ, heißt es von Bredow:

"Bredow hat Wichert von Breydow von meim Herrn zu Lehne uff der Feldmark LVI Huben davon hat der Pfare III. So trieben die Herren X. So sein III Huben wüste und drei abgebrannt. Die anderen geben jeglich XIII Schepel Gersten XIII Schilling. Der Krug gibt an Gelde und an Pfeffer 1½ Stück. So sein 21 Kossäten, geben 1 Stück. Geben die gemeine Bure Krüger und die Kossäten VI Schock XV Hühner sunder de (unlesbar / Rock - oder Rück- ,- honere oder -hanere). Die Mole zinset vor III Stück. Alles gerechnet uff LXX Stück hat Wichert von Bredow einbehalten vor sinen Schaden."

Hieraus geht hervor, daß das Dorf 1451 als auch schon 1375 und gewiß schon viel früher im Ganzen 56 Hufen Landes besaß, wovon ursprünglich nur 10 Ritterhufen waren, die übrigen 56 sich auf die Bauern, Kössäten und die Pfarre verteilten. Aus den Nachrichten des Majors Otto Ludwig von Bredow, welcher zwischen 1657 und 1720 lebte, und die er der Nachwelt aufbewahrt hat, waren diese 56 Hufen früher wie folgt verteilt: 13 Bauern á 3 Hufen = 39 Hufen, 3 Pfarrhufen, 2 Hufen des Marien Altars und 12 Ritterhufen, zusammen 56 Hufen. Außerdem waren vorhanden 28 Kossäten..
Da zu jener Zeit sich der Rittersitz in drei Linien schaltete, so hatte jeder von den drei Besitzern Matthias V., Bertram II. und Wichard III. 4 Ritterhufen, 4 Bauern mit je 3 Hufen und von dem 13ten Bauen ? (daher stammt noch das bis in die neueste Zeit sich erhaltene Buntebarthsche Einhüfnergut) und 8 Kossäten während die übrigen drei Kossäten (also nicht 28 sondern 27) und zwar der Müller, der Schulze und der Lehnsmann des Marienaltars (Kirchenlandpächter) den drei Rittergutsbesitzern gemeinschaftlich gehörten.

Die Vergrößerung des Rittersitzes um 2 Hufen war jedenfalls dadurch erfolgt, daß das ehemalige Lehnschulzengut umgezogen resp. von demselben zwei Hufen zum Rittersitz verwendet wurden, weshalb das jetzt noch bestehende Schulzengut, gegenwärtiger Besitzer Ehrenbrecht, nur 1 Hufe hat. Wahrscheinlich wurde zu jener Zeit, als das Rittergut 2 Hufen vom Schulzengut abzweigte, das Schulzengut auf das erste Kossätengut gelegt und mit diesem vereinigt. Infolge der Reformation traten in Bredow wieder mehrfache Veränderungen ein. Das Lehn des Marien Altars, welches Matthias von Bredow am 11.März 1313 (Sonntage Remini??) mit 2 Hufen gestiftet hatte, wurde wieder eingezogen. Ebenso wurden der Pfarre, welche bis dahin 3 Hufen gehabt hatte, 2 Hufen abgenommen, so sehr sich auch der Pfarrer Steinhaus dagegen sträubte. Hierdurch war der Rittersitz abermals um 4 Hufen vermehrt worden, so daß er nun 16 Hufen besaß. Im Jahre 1620 ist die Anzahl der Ritterhufen auf 17 angewachsen und zwar dadurch, daß von dem in 3 Teile geteilten Bauernhofe eine Hufe eingezogen worden war. Nach dem 30jährigen Kriege, in welchem das Dorf Bredow arg verwüstet wurde und seine Bewohner in die Festung Spandau flüchten mußten, treten große Veränderungen im Besitzstande des Dorfes ein. Wegen Mangels an Vieh und Wirtschaftskapital lagen viele Hufen wüste.

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