Wappen der Gemeinde Bredow
Lagerbuch
(Stand: 13.02.2016)

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Das Dorf Bredow

Das Dorf Bredow ist ein gewiß sehr altes Dorf und seine Anfänge reichen wohl in die wendischen Zeiten zurück. Davon zeugen die in der Nähe des Dorfes aufgefundenen Urnen, welche das Vorhandensein wendischer Begräbnisplätze andeuten. Schreiber ist selbst im Besitz solcher Urnen, die er auf dem sogenannten Nölte'schen Luch, rechts von der Kossäten-Tränke und jenseits der massiven Flügelgrabenbrücke hinter der Eisenbahn, ausgegraben hat. Auch die vielfachen Funde von Waffen aus Bronze (Königliches Museum in Berlin Abt. Bronze Waffen - Bredower Fund) in der Nähe des Dorfes geben Zeugnis davon, daß hier oder nicht weit davon der Wohnplatz von Menschen gewesen sein muß. Jedenfalls ist das Dorf Bredow so alt, als die Adelsfamilie von Bredow hier in der Mark ihren Sitz hat. Diese Familie führt ihren Stammbaum bis auf Karl den Großen zurück und betrachtet den Ort Bredow als den Stammsitz der jetzt weit verzweigten Familie. Es kann freilich nicht nachgewiesen werden, daß das Dorf unter seinem gegenwärtigen Namen schon im 9ten Jahrhundert bestanden hat.

Auch werden in dem alten Geschichtswerk von Angelus über die ältesten Städte und Ortschaften in der Mark, sowie der darin wohnenden Adelsfamilien die Herren von Bredow's nicht zu den ältesten der Mark gerechnet, wohl aber die Grafen von Alvensleben und von Bartelsleben, die gleichzeitig mit Karl dem Großen lebten. Auch zu Kaiser Heinrichs I., des Vogelstellers Zeit, wo viele jetzt noch vorhandene Adelsfamilien, und zwar die von Bismark, von Königsmark, von Lüderitz, von Borstell, von Klöden, von Arnstedt, von Arneburg und andere mehr genannt werden, wird der Adelsfamilie von Bredow nicht Erwähnung getan. Als Kaiser Heinrich I. im Jahre 926 zu Stendal vom Wendenkönig ??tzlaus eine Herausforderung zum Kriege erhielt und er mit den Worten "Adel, Edel, Eid halt" viele Hofdiener, Handwerker, Amtsleute und Kriegsknechte zu Edelleuten machte, werden bei der Eroberung von Brennabor, auch Brannibor, jetzt Brandenburg, viele Adlige, deren Geschlechter noch jetzt in der Mark wohnen, genannt, z.B. die von Blumenthal, von Arnim, von Treskow, von Stechow, von Platen, von Karnstädt, von Winterfeld, von Retzdorff, von Möllendorf, von Karstädt, von Klitzing, Brösicke und viele andere, nicht aber die von Bredows. Der genannte Ritter von Brösicke verdient hier besonders erwähnt zu werden, da dies Geschlecht noch zur Zeit, als schon die von Bredows in Bredow einen Rittersitz von 10 Hufen hatten, hier mit Ritterhufen ansässig waren, wie weiter unten ausführlicher erwähnt werden wird.

Erst im Jahre 1240 zu Markgrafs Ottos Zeit werden zum ersten Mal die Herren von Bredow's erwähnt und zwar schreibt Angelus darüber:
"Im tausend zweihundert und vierzigsten Jahre den 5.Februar ist gestorben Herr Lampertus, Edler Herr zu Roretz, der letzte seines Stammes und liegt in Stendal im Thumb (Dom) vom Chor begraben. Roretzen sollen vor Zeiten gewohnt haben in der Krypen (?) da man noch rudera (Überreste) findet eines großen zerfallenen Schlosses. Und von diesen Roretzen haben die von Bilaw und Bredow, Nassauer Herren, ihre mütterlichen Ahnen in diesem Lande."
Um diese Zeit müssen also die von Bredow's schon in der Mark ansässig gewesen sein und das Dorf Bredow bestanden haben, welches wahrscheinlich seinen Namen dieser Adelsfamilie verdankt. Im Jahr 1251 war das Dorf Bredow im Besitz des Arnold von Bredow. Im Jahre 1309 wird nach einer im von Bredow'schen Archiv aufbewahrten Abschrift eines Lehnbriefes außer Matthias von Bredow noch der Ritter Brösigke als Inhaber von 6 Hufen (wahrscheinlich 2 Bauerngüter), da diese ursprünglich alle drei Hufen hatten, bezeichnet. Matthias von Bredow zahlte dem Markgrafen Woldemar für die Belehnung von gewissen Teilen des Dorfes (wieviel ist unbekannt) 206 Mark Silber nach unserem Gelde etwa 10.000 Thaler. Im Jahre 1375, wo Karl IV das älteste Landbuch der Mark, welches noch im Staatsarchiv vorhanden ist, aufzeichnen ließ, war der Grundbesitz in Bredow in ungewöhnlichem Maße arrondiert, so daß die Vermutung nahe liegt, das Dorf habe zu seiner Zeit schon sehr lange bestanden.

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