Wappen der Gemeinde Bredow
Märkische Allgemeine Zeitung 1999
(Stand: 16.03.2017)

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Märkische Allgemeine 1999
Unbekannt
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Der Fahrkartenschalter ist hinter einer Mauer verschwunden

Reges Interesse bei der Vorbesichtigung des Bredower Bahnhofes - am 20. September wird dieser in Berlin versteigert

Irene Krieger
Bredow. Großes Interesse zeigten vornehmlich junge Leute an der Besichtigung des Bahnhofs Bredow, der am 20. September mit einem Auktionslimit von 16.000 Mark unter den Hammer kommen soll. An der stillgelegten Bahnstrecke, Bahnhofsstraße 6 gelegen, steht das Gebäude, ein roter Klinkerbau mit Nebengebäuden, auf 1.150 Quadratmetern Land, dazu kommen die Ladestrecke, heute eine nicht bebaubare Grünfläche über Kopfsteinpflaster von 8.100 Quadratmetern. Dorthin führt eine Privatstraße der Bahn-Immobiliengesellschaft, der auch der Bahnsteig und ein angrenzendes einstöckiges unbewohntes Haus gehört.
Das Gebäude wurde 1912 errichtet, im Obergeschoss ist eine Wohnung mit vier Zimmern und Küche. Eine Etagenheizung wird mit Kohle gespeist. Die vordere Außentür, die zu dem früheren Fahrkartenschalter führt, wurde noch vor der Wende zugemauert. Im Bereich der früheren Gaststätte, im Anbau, befindet sich eine vermietete Wohnung von etwa 57 qm, allerdings nur mit Außenklo, die seit 34 Jahren von einer heute 89 Jahre alten Stellwerksangestellten bewohnt wird.
Das Empfangsgebäude umschließt eine Fläche von 240 Quadratmetern. Zu den Erwerbskosten kommen 3,5 Prozent Grunderwerbssteuer sowie Notar- und Gerichtskosten. Es heißt, dass 30 Jahre Restnutzungsdauer ohne Modernisierung möglich sind, schwer vorstellbar.
Bredows Bürgermeister Erhard Moebes konnte den zahlreichen Interessenten berichten, dass die Gemeinde an dem Objekt interessiert sei, um dort eine Jugendfreizeiteinrichtung mit Festplatz zu erstellen. Obwohl das Gebäude seit 1992 leersteht und seit acht Jahren kein Zugverkehr mehr besteht, habe die Gemeinde bisher keinen Kontakt zur Bahn AG herstellen können. Nun wird die Gemeinde, die das Vorkaufsrecht besitzt, abwarten, wie hoch gesteigert worden ist, und wenn der Preis nicht unannehmbar hoch ist, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen.
Am heutigen Montag soll ein Flächennutzungsplan verabschiedet werden, der vorsieht, auf der Bahntrasse eine Umgehungsstraße zu bauen.
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