03.08.:
Zwei Brandenburger im Hungerstreik gegen die Windräder
Der Don Quichotte vom Havelland
Peter Eichholz und Rudolf Bachmann sind in den Hungerstreik getreten.
Von Dagmar-E. Jakob
Wustermark. - Don Quichotte stach mit dem Speer auf Windmühlen ein, weil er sie für Riesen hielt., jetzt kämpfen auch
zwei Brandenburger gegen Windräder...
Peter Eichholz (39) und Rudolf Bachmann (82) sind in den Hungerstreik getreten, weil sie umzingelt sind - von Windmühlen.
Gestern bei Bredow an der B5. Die Sonne knallt auf ein grünes Zelt. Davor ein Plakat: "Stoppt die Windräder".
Peter Eichholz schwitzt und hat Kopfweh. Er hat seit zwei Tagen nichts gegessen: "120 Riesenräder haben wir hier schon." Es
gibt keinen Platz mehr, von dem aus sie nicht zu sehen sind. Eichholz stinksauer: "Und 55 sollen noch gebaut werden. Zuviel!"
Gemeinsam mit Rudolf Bachmann will er hungern, bis der neue Bebauungsplan für die 27 Quadratkilometer große "Nauener Platte"
geändert wird.
Ständig halten Autos, Menschen stellen Fragen. Eichholz: "Alle unterstützen uns. Ein tolles Gefühl."
Jedes Windrad ist 80 Meter hoch, kostet 2 Millionen Euro. Bachmann: "Die Räder schreddern seltene Vögel, werfen kilometerlange
Schatten und sind sehr laut. In der Nacht blinken Signallampen."
Bredow, Markee, Ketzin - die Dörfer an der "Nauener Platte".
Zunächst lockte das Geld (pro Rad erhalten Landeigentümer 35.000 bis 55.000 Euro). Jetzt stehen sie hinter den Hungernden. Sie
wollen, daß die beiden mehr Erfolg haben als einst Don Quichotte.
[Anm.: Mit Bildern]