In Bredow (Havelland) sollen sich nach Listen des Instituts für Denkmalpflege der
DDR Grabstellen ehemaliger Zwangsarbeiter befinden. Genannt wurde ein Grab
mit einem Stein und der Inschrift: "HIER RUHT MEINE LIEBE TOCHTER
ALEKSANDRA BORTNICK / UKRAINE 1927 - 1942" und eines, auf dessen Stein steht:
"GROßKAUFMANN EDMUND SCHULZ / GEB. 1885 IN LODZ / GEST. 1945 IN BREDOW". Außerdem wurden Grabstätten für vier polnische Männer und eine Polin genannt, die ohne Stein waren. Recherchen im Frühjahr 2000 ergaben, dass das Grab von Aleksandra Bortnick schon vor Jahren eingeebnet wurde. Sie arbeitete mit ihrer Mutter, einer ukrainischen Ostarbeiterin, und anderen Gefährtinnen auf dem Gut. Aleksandra Bortnick starb mit 15 Jahren an Ruhr. Edmund Schulz, dessen Grab bis heute gepflegt wird, war jedoch kein polnischer Zwangsarbeiter, sondern ein sogenannter Reichsdeutscher, der ins "Altreich" umgesiedelt wurde. Er wurde nach Kriegsende von Russen erschossen, weil er sich betrunkenen Polen, ehemaligen Häftlingen, die aus der Stadt Brandenburg kamen und im Dorf plündern wollten, entgegengestellt hatte. Da er aus Lodz kam, sprach er polnisch. Die Polen sahen in ihm jedoch einen Nazi-Schergen und die Russen stellten keine lange Untersuchung an. Die ungekennzeichneten Gräber gehörten polnischen Männern und einer Frau, die als Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft arbeiten mussten. Sie starben 1944, als eine Bombe auf Bredow fiel. Heute sind ihre Gräber sind nicht mehr nachweisbar. Aber dreizehn deutsche Soldaten sind in Bredow begraben, die erst nach 1990 einen Grabstein bekamen, auf dem, soweit bekannt, ihre Namen stehen. |
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