Zeitschrift "Neues Deutschland"
(Stand: 16.03.2017)
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17.03.1969 / Seite 2 / Allgemein
Meterhohe Schneewälle stoppten D-Züge
Aus Berlin berichtet Alfred Doil
Sonntag früh [16.03.], 5 Uhr. Die Reichsbahndirektion Berlin löst Katastrophenalarm aus. In Schneewehen von zwei bis zweieinhalb Meter
Höhe bleiben die Räumpflüge stecken. Werktätige aus der Verwaltung, aus Bau- und Verkehrsbetrieben der Bezirke Frankfurt (Oder),
Potsdam und aus der Hauptstadt begeben sich im Eiltempo auf besonders gefährdete Streckenabschnitte. Die Schneehillfskräifte
der Bahn erhalten vor allem im Norden Berlins Unterstützung durch Einheiten der NVA, der Transportpolizei und Hundertschaften
der VP-Bereitschaften.
Im Schneesturm, der zuweilen zum Orkan anwächst, schaufeln die Männer Weichen frei, halten Signalanlagen funktionsbereit.
Auf den Ausfahrttrassen der großen Bahnhöfe müssen nach jedem Zug erneut die Weichen und Zugleiteinrichtungen geräumt werden.
"Dem beispielhaften Einsatz all dieser Kräfte, von denen einige bereits seit Mittwoch ihren Mann stehen, ist es zu danken,
daß es auf den wichtigsten Versorgungsstrecken und den Strecken des internationalen Reiseverkehrs nicht
zum Zusammenbruch kam", erklärt uns der Vizepräsident der RBD Berlin für operativen Dienst, Karl Fleischer.
Von den großen Schwierigkeiten zeugen folgende Tatsachen: Mit großen Verspätungen treffen dae meisten FD-Züge in Berlin ein.
Der Ostsee-Express z. B. mit 178 Minuten, das Zugpaar D 57 und 157 aus der CSSR sogar mit 360 und 420 Minuten! Der D 166 aus
Hamburg fuhr sich zwischen Wustermark und Bredow in meterhohen Schneewehen fest und mußte mit schweren Güterloks auf
die freie Strecke zurückgeschleppt werden. Erst auf Umleitungstrassen erreichte der Zug sein Ziel.
Höchste Anerkennung gebührt den Kollektiven, die auf dem Verschiebebahnhof Berlin-Pankow eine wahre Sisyphusarbeit leisten.
Der Ablaufberg dieser Anlage weht ständig neu zu. Der Schneesturm fegt direkt über die Gleise. Im 4-Stunden-Rhythmus stimmen
die Katastrophenkommissionen der Bezirke untereinander ihre Maßnahmen ab.
Die Seite als PDF-Dokument schildert das ganze Ausmaß dieser Katastrophe: ca. 990 KB
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12.08.1969 / Seite 1 / Allgemein
Überall Erntewetter, reifes Getreide aber Tempo unterschiedlich
...
Der Vorschlag der Woriner Bauern, auf beregneten Flächen zusätzlich Spätgemüse anzubauen, hat vielfältige Initiativen
ausgelöst, um die Auswirkungen der Trockenheit in Grenzen zu halten. So wird die LPG Nauen auf 10 Hektar Spinat anbauen.
Die GPG Nauen, die GPG Paulinenaue und das VEG Berge erweitern ebenfalls den Anbau von Spätgemüse. Die LPG Bredow und
Etzin haben über den Plan, hinaus Weißkohl gepflanzt. ...
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